Große Wetterdienste gaben „amtliche Unwetterwarnungen“ aus – der Veranstalter rechnete mit Sonnenschein und wollte von einer wetterbedingten Absage nichts wissen. Was tut man als Radrennfahrer in so einer Situation? Viele sparten sich daher lieber die Anreise zum 5. Lauf des German Cycling Cup. Ca. 650 gingen trotzdem an den Start. Torsten, Florian und René waren drei von ihnen und lieferten trotz widriger Umstände wieder 1a sportliche Leistungen ab! Die Ergebnisse und Renés persönlichen Bericht findet Ihr unten.
Torsten startete auf der langen und mit reichlich Höhenmetern gespickten 145er-Strecke. Dabei raste er auf den 9. Platz in seiner Altersklasse. Gratulation zu dieser respektablen Top 10 Platzierung!
Florian und René gingen auf der mittleren 74er-Strecke an der Start. René konnte seine Top-Form abermals bestätigen und musste sich in seiner Altersklasse nur noch einem Kontrahenten geschlagen geben – Platz 2 AK für ihn, super gemacht! Nach Platz 3 vor zwei Wochen, Platz 2 an diesem Wochenende… wo das wohl enden wird? :-) Wir drücken die Daumen. Wie Renés persönliche Eindrücke waren lest Ihr unten.
Zuvor sei noch auf das Rennen unseres Florians eingegangen, denn sein Zieleinlauf war schon bemerkenswert. Florian fuhr nämlich wieder mal ein bärenstarkes Rennen, was bedeutet, dass keine große Gruppe auf der Zielgeraden ankommt! ;-) In diesem Fall waren es nämlich nur genau er und Immanuel Stark vom Team Velomotion, die als Solisten ins Ziel kamen. Beide hatten, da gleichstark, übrigens beschlossen gemeinsam über die Ziellinie zu rollen. Zu dieser Geste und einem solchen Sieg gratulieren wir herzlich – chapeau!
Hier Renés Bericht:
Nachdem die Wetterberichte für den Osten Deutschlands nicht Gutes vorhergesagt haben und in den Nachrichten erste Hochwasser gemeldet wurden, machten sich Florian, Torsten und ich schon mit gemischtem Gefühl auf die Reise. Am Samstag Nachmittag angekommen, begrüßte uns denn auch dichter Nebel, aber nur leichter Regen. Am frühen Abend fuhren wir dann mit dem Auto die Strecke ab und siehe da, die Strecke trocknete zusehens ab und der Nebel verzog sich.
Am Renntag ging natürlich der erste Blick zum Fenster. Tiefgrauer Himmel aber kein Regen. Nach dem Frühstück dann die Sinnflut. Ach du Heiliger!! Sollen wir wirklich starten?? Ein Fahrer kam uns entgegen der direkt nach Hause fuhr. Wir ließen uns nicht abhalten. Wir fuhren zum Start und es nieselte nur noch leicht. Kurz vor dem Start hörte es sogar ganz auf zu regnen. Bein Einfahren wurde es mir sogar so warm, dass ich meine Regenjacke im Trikot verstaute.
Geplant war , dass Florian und Torsten sich auf die 145km, Strecke machen und ich die 74 Km angehen wollte. Um so überraschter war ich, als mir nach dem Start der 145ziger, Florian entgegen kam. Er hatte kurzfristig umdisponiert und sich umgemeldet. Aufgrund seiner in Köln „erworbenen“ Erfahrung mit solchem Wetter wollte er sich denn doch nicht die lange Strecke antun, die immerhin mit ca. 2300 hm mit etlichen kleinen, aber teils giftigen Anstiegen gespickt war.
Es ging relativ ruhig los und wir beide positionierten uns im Vorderfeld. Diesmal ging es dort, wohl angesichts des überschaubaren Starterfelds, äußerst gesittet zu. Nur die Abfahrten, die teils kurvig, noch sehr nass waren und mit Blüten übersät waren, wurden für meinen Geschmack viel zu schnell gefahren.
Es kam, wie es kommen musste. Relativ früh gingen 6-7 Fahrer weg. Unter ihnen Florian. Team Moskovskaya riegelte nach hinten ab. Für mich war diese Gruppe zu stark. Ich konnte mir an den fünf Fingern abzählen, dass ich an einem der zahlreichen Anstiege abgehängt werde und dann alleine im teils heftigem Gegenwind würde fahren müssen. Ich blieb also wo ich war. In der zweiten Gruppe mit zunächst etwa 50 Fahrern
Ich fühlte mich soweit gut und bin in den Anstiegen zunächst vorn gefahren, auch um mich aus dem Gedrängel heraus zu halten. Dies Körner hätte ich mir besser sparen sollen. Nach einigen Attacken, die allesamt wieder aufgefahren wurden, ist das Feld merklich kleiner geworden. Noch zwei moderate aber längere Anstiege. Jetzt merkte ich, wie die Kräfte langsam nachließen. Anderen ging es wohl ebenso, denn das Geschnaufe war von fast allen zu hören. Hier fielen noch mal viele Fahrer ab. Das motivierte mich zum Dranbleiben. Noch einmal kurz bergab und dann kam die aufwärts führende Zielpassage. Am Ende meiner Kräfte und am Ende des geschrumpften Feldes ging es als 27zigster durchs Ziel. AK 2.Platz. Yes!!
Florian nahm mich im Zielbereich, wo er schon 10 Minuten wartete im Empfang. Sprechen ging bei mir noch nicht Ich war gerade noch in der Schnappatmungsphase.
Er berichtete, dass er und der junge Timo Starke ( 18 Jahre- 60kg) nach und nach alle Mitstreiter aus der ersten Gruppe eliminiert hatten und dann wohl feststellten, dass sie auf gleichen Level unterwegs waren. Sie beschlossen als gemeinsame erste durchs Ziel zu fahren, was sie dann auch taten.
Torsten ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen und ging mit vielen Favoriten des GCC auf die lange Strecke. An einem der Anstiege war er zu weit hinten eingeordnet, als vorn das Feld auseinanderbrach. Viele Fahrer brachen weg und der Kontakt war weg. In der danach zustande gekommenen Gruppe wollte keiner arbeiten. So setzte er sich mit Beate Zanner, der führenden Dame des GCC und Bundesligafahrerin, von dieser Gruppe ab. Beate machte nicht mehr als nötig und so blieb Torsten die meiste Arbeit. Und das teils starkem Gegenwind und Böen von bis zu 55 kmh. Um so respektabler fiel das Ergebnis aus. Mit nur etwas über 18 Minuten Rückstand auf den Sieger kam er als 50zigster Gesamt und 8. AK ins Ziel.
Nur wenig später fing es wieder an zu regnen.
Fazit: Eine sehr anspruchsvolle, landschaftliche sehr schöne Strecke. Das Rennen entspannt mit familiären Charakter. War schön und erfolgreich. Rückfahrt weniger. 2 dicke Staus. Auch egal. Wir hatten ja viel zu erzählen.