Bericht Schleizer Dreieck | GCC

Florian lässt uns mitfahren, auf dem Weg zum Gesamtsieg in Schleiz

Nachdem ich beim Glocknerkönig nach initialem Überpacing es etwas verzockt habe, haben mir die 2 Wochen Urlaub vor Schleiz geholfen, auch mal ausreichend Abstand zum Rad und Trainingsplan zu halten.
Vorgenommen für Schleiz hatte sich das Team Strassacker einiges, ich bin relativ offen ‚ran gegangen. Nach der Streckenbesichtigung am Samstag empfanden wir den Kurs zunächst als weniger selektiv als im Vorjahr, das Profil zeigte seinen Biß im Renntempo am Sonntag dann doch.

Wegen des schmalen schlechten Feldweges, der nach den ersten km über die Rennstrecke überstanden werden musste, wurde durch Team Strassacker und Team Bürstner Dümo vom Start weg ein sehr hohes Tempo angeschlagen, welches sich über die gesamte erste 42-km-Runde mit vielen harten Attacken hielt.

So kam es schon zur deutlichen Selektion des Feldes. Am Schlussanstieg mit 9 % Steigung in Runde 1 entstand durch das schmerzhafte Tempo von Strassacker-Fahrer Thorsten Blatz eine 15 Mann starke Spitzengruppe.
Am stärksten vertreten war in der Spitzengruppe nun das Team Strassacker mit Stefan Hofmann, Manuel Kirfel, Thorsten Blatz und mir sowie das Team Merkur Druck. Letzteres machteTempo für seinen Kapitän Daniel Knyss. Sein Konkurrent von Bürstner Dümo, Sandro Kühmel, hatte es nicht in die Gruppe geschafft. Führungsarbeit wurde von beiden Teams übernommen.
Zahlreiche weitere Attacken durch das Team Strassacker, insbesondere Thorsten und Manue,l machten auch die zweite Runde sehr hart.

Am Anfang der 3. Runde war ich mir nicht sicher, ob ich dieses hohe Tempo weiter durchhalten könnte. Eine Lücke durch Thorsten Blatz und Dengler von Merkur Druck wurde durch Daniel Knyss und Marek Bosniatzki geschlossen, ich hielt mich in den ersten 15 km der 3. Runde im hinteren Teil der dann wieder zusammengeführten Spitze.
30 km vor Zielüberfahrt in Göschitz an einem steilen Anstieg hatte ich schon in den Runden vorher den Eindruck, dass dort das Tempo etwas verhaltener war, Thorsten hatte ich informiert, dass ich dort noch einmal das Tempo erhöhen würde. Durch die geschickten Attacken von Manuel und Thorsten vor dieser Stelle, konnte die anderen Vertreter in der Spitzengruppe auf meine Tempoverschärfung dort nicht reagieren.
Ich war allein, nach den ersten 4 Minuten volles Tempo kam mir der Kurs zu gute, der mit den engen Sträßlein kein Blick der Verfolger auf den Ausreißer zuließ.
Ich wusste, auf was ich mich eingelassen hatte, zuletzt im Urlaub habe ich auch lange hohe Belastungen in den italienischen Alpen gefahren.

Lieber war mir die Alleinfahrt auch, da ich ohne Verkehr in vollem Tempo im persönlichen Höchstempo durch die engen Dörfer fahren konnte, ohne ins Gedränge zu kommen ;)
Die Kuppen der Zwischenanstiege mit ausreichend Tempo und hoher Belastung zu überfahren, gelang mir (deutlich angenehmer als Tempoverschärfungen bei 2000 m ü.N.N.), so dass ich auch in den flachen windigen Passagen in Zeitfahrposition durchziehen konnte. Der Abstand vergrößerte sich durch die gute Nachführarbeit der Teamkollegen, wurde mir aber leider nicht durch das Führungsfahrzeug angesagt:
Also hieß es weiter durchziehen; ganze 46 Minuten. Und ja, es war ein bisschen hart, und das Lachen auf dem Foto während der Solofahrt ist etwas aufgesetzt ;)

Am Schlußanstieg vorm Ziel war ich so deutlich langsamer gegenüber den Attacken dort in den vorigen Runden, aber mein Vertrauen auf Erfolg stieg mit den letzten längeren Graden, in denen keine Verfolgergruppe auszumachen war.
Nach 1min 40 sec Ausrollen folgte das Verfolgerfeld: Den Sprint in der Gruppe konnte Marek Bosniatzki von Bürstner-Dümo vor Daniel Knyss von Merkur Druck für sich entscheiden.
Den Sieg in der Teamwertung für Strassacker sicherten Thorsten Blatz mit dem 5., Manuel Kirfel mit dem 6. und Stefan Hoffmann mit dem 7. Platz. Großartig!

Mein besonderer Dank gehört dem Team, das das Tempo nach meinem Ausriß verschleppt hat. Manuel oder Thorsten hätten sicher einen ähnlichen Soloritt durchziehen können. Auch die Tempopräsenz aller Strassackerfahrer über das ganze Rennen war grandios.

Entschuldigen möcht ich mich für den ein oder anderen Kontakt / Gedränge in der Gruppe, wo ich mich fast verkeilt hab. Alles zum Glück glimpflich! Auch entschuldigen möcht ich mich für meine taktischen Fauxpas in den ersten zwei Runden, in denen ich Löcher auf Teamkollegen dummerweise geschlossen habe, was mir im Renngeschehen nicht aufgefallen ist. Da ist sicher noch großes Besserungpotenzial.
Grüße Florian

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