9d 17h 9 min auf dem Fahrrad bis zur Erfüllung seines Lebenstraumes – RAAM 2016
Bericht von Jörg D.
Am 18.11.16 waren einige ERGler zu Gast bei einem sehr unterhaltsamen Vortragsabend von Pierre Bischoff bei Cycle Culture Company in Duisburg. Der 32 jährige Extremsportler betreibt Ultracycling, hat mit etlichen 24 h-Rennen angefangen und auf verschiedenen Rundfahrten schon zahlreiche Erfolge zu verbuchen. Er lebt und arbeitet heute im österreichischen Nauders.
In diesem Jahr erfüllte sich Pierre Bischoff seinen Lebenstraum. Die Teilnahme und das Finishen beim Race Across Amerika: Von der West- bis zur Ostküste über knapp 5000 Kilometer. Zu Anfang war es nicht sein Ziel, das Ding zu gewinnen, sondern er wollte am Ende ankommen und Spaß haben. Spaß hatte auch seine ihm vertraute Betreuermannschaft aus Familie und Freunden, die lustig verkleidet mit auffälligen Perücken, Brillen und Schnurrbärten von der Presse große Aufmerksamkeit bekamen und über das Fernsehen und soziale Medien übertragen wurden. Allen voran unser allen bekannter Michael Westerhaus, der Pierre Bischoff mit dem Roadbook ohne Umwege quer durch die USA an das Ziel aus dem Begleitwagen heraus navigierte. Als Pierre und sein Team erkannten, dass er mit großem Abstand weit vorne lag, realisierte er, das Rennen gewinnen zu können. Also wurde der Plan geändert und auf Sieg gefahren, was Pierre Bischoff nach 9d 17h 9min als erster erreichte und sich somit in die Geschichtsbücher dieses bedeutsamen Rennens einschrieb. Die Stadt Duisburg kürte den sympathischen Ultrabiker zum Sportler des Jahres.
Pierre Bischoff erzählte in seinem locker gestalteten Vortrag über seinen sportlichen Werdegang, über die Idee zur Teilnahme an dem RAAM, seine Vorbereitungsphase mit Schlüsselbeinbruch auf Mallorca 4 Wochen vor dem Rennen, über die Zusammensetzung seines Teams aus Familie und Freunden, über lustige Anekdoten, die er auf der Strecke erlebte und darüber wie er die ganzen Strapazen durch die Unterstützung seines Teams bei nur sehr wenigen Schlafpausen gut und erfolgreich überstehen konnte. Er erzählte auch von Begegnungen mit Menschen auf der Strecke, die ihm in irgendeiner Kleinstadt mitten in den USA auf ihn warteten, um ihn als Führenden anzufeuern. Den Spaß ließ er sich nicht nehmen, stoppte seine Fahrt und animierte die begeisterten Menschen zu einer Laola-Welle. Die Medien verfolgten das gesamte Rennen und interviewten den deutschen Ultrabiker. Michael Westerhaus sorgte für die Kommunikation mit den Fans in Deutschland über Facebook, solange ein Netz vorhanden war. Dieser Kontakt motivierte Pierre Bischoff besonders auf den ewig langen geraden Straßen der USA. 1x führte die Strecke sogar über einen Highway und die Autos nahmen Rücksicht.
Pierre Bischoff lies während seiner Erzählungen seine harterkämpfte Medaille unten den Zuschauern umhergehen und er verteilte Probetütchen, von der Hauptnahrung während des Rennens, ein selbst zusammengestellter Müsli mit warmen Wasser in der Tüte aufgegossen.
Zum Abschluss könnten wir bei seiner Autogrammstunde noch ein Foto mit den ERGlern machen.
Ultracycling ist ein harter Sport, der viel Disziplin, Training und Zeit erfordert. Pierre Bischoff hat seinen Lebenstraum erfüllt und weitere Ziele sind geplant. Herzliche Glückwünsche und Respekt an Pierre Bischoff und vielen Dank für die Einladung und den sehr unterhaltsamen Abend.