[Bericht und Foto: Rene Pätzold] 2000 Marathonfahrer nahmen am Pfingstsonntag die 4 verschiedenen Strecken unter die Räder. Darunter 3 ERG`ler. Ulf startete um 6 Uhr auf die lange Strecke und bewältigte die 247km und sage und schreibe 4657hm in 9:13 Stunden. Für diese Wahnsinnsleistung sieht er noch recht entspannt aus.
Torsten und ich sind schon am Freitag angereist und fuhren zum “ Einrollen“ die 115km RTF mit 1800hm. Gaaaanz ruhig. So war die Planung. Heraus kam dann ein 29kmh-Schnitt. Beste Voraussetzungen natürlich für frische Beine für den Sonntag. Hm. Wirklich?
Statt der langen Runde übernahmen wir also die “ Spätschicht“ um 7 Uhr und nahmen eine der kurzen Strecken unter die Räder. Beim Start schon Rennfeeling wie bei einem Jedermannrennen.. Die Teilnehmer standen an der Startlinie, Musik dröhnte aus den Lautsprechern, ein Moderator zählte die Zeit herunter und das Feld folgte nach dem Startschuss dem Führungsfahrzeug. Durch Bimbach sorgten Streckenposten für eine freie Strecke und schon bald setzte sich eine Gruppe vom Feld ab. Aus dem geplanten, ruhigem Beginn wurde schon mal nix. Es ging ab wie Schmitz-Katze. Das kann ja heiter werden, oder “ ich lass gleich mal abreißen“ waren in den ersten Anstiegen, meine Gedanken. Bin natürlich dabei geblieben und so vergingen die ersten 45km wortwörtlich, rasend schnell bis zur ersten Verpflegung. Ca. 280 Watt durchschnittlich waren notwendig, nur um im Feld mitzufahren. Etliche Fahrer fuhren ohne Kontrollstempel direkt durch und in der Masse der schon anwesenden Fahrer der “ langen Runde“ , verlor sich die Gruppe aus den Augen. In Kleinstgruppen ging es weiter. Vor dem ersten langen Anstieg an der Wasserkuppe waren Torsten und ich wieder in einer Gruppe vom Delta Bike Team. Die fuhren dann anfänglich mit ca. 350 Watt hoch. Nach einiger Zeit entschied ich mich zum Ausstieg und fuhr in meinem Tempo weiter. Torsten blieb drin. Oben war ich wieder dran, Torsten war weg.
An der zweiten Verpflegung traf ich Torsten wieder. Leider verpassten wir die Abfahrt des Delta-Teams, wussten nicht wann diese aufgebrochen waren und machten uns zu zweit auf die „Verfolgung“. Ca. 15km setzten wir ordentlich Kniegas ein, aber kamen nicht mehr dran. Wir nahmen raus und in den weiteren Ansteigen fuhr ich mein Tempo weiter. Nach ca. 120km war ich mehr als angezählt. Beim „Mittagessen“ gab es erst mal ordentlich was zu essen. Nudeln, mehrere Becher Kraftbrühe, Kuchen und Cola. Beim direkt folgendem, langen Anstieg machte sich das zusätzliche Gewicht noch bemerkbarZwinkerndes Smiley Emoticon, aber nachfolgend kam die zweite Luft. Da Torsten im Anstieg schon enteilt war, fuhr ich weitgehend allein, aber mit gefühlt ordentlichem Tempo weiter. In den langen, relativ geraden Abfahrten konnten man es ordentlich krachen lassen. Spitzengeschwindigkeit: 89,5kmh. An der letzten Verpflegung haben Torsten und ich mich zwei Fahren aus Gelsenkirchen angeschlossen und wollten gemeinsam ruhig die letzten 30km nach Hause fahren. Verabredet wurde eine maximale Wattzahl von 250, die wir nur in den kommenden, kurzen Anstiegen erreichen wollten. Das klappte auch soweit, allerdings nur so lange, bis eine kleine Gruppe an uns in einem Affenzahl vorbeirauschte. Es schien wieder so eine Art Schlüsselreiz ausgelöst zu haben. Mit deutlich über 40kmh durchschnittlich ging es weiter. Die kleineren Hügel wurden wie nix weggedrückt. Gut das meine, nunmehr 3. Luft dafür sorgte, dass ich dranbleiben konnte. Die letzten 5km gingen durch ein Waldstück. Ich nahm an, dass wir jetzt schön ausrollen. Die Straße begann mit einen kleine Anstieg. Aus den Augenwinkeln nahm ich Torsten wahr, der in bester Ausreißermanier an der Gruppe vorbei sprintete. Alle hinterher. Das Rennen um die goldene Ananas nahm seinen Lauf. Es kamen etliche Attacken, die wieder neutralisiert wurden. Unglaublich. Nach über 200km. Aber richtig Spaß hat es schon gemacht. Zwinkerndes Smiley Emoticon. Fahrzeit 7:06 Stunden bei 206 km und 3500hm. Durchschnitt 29kmh.