Unsere Trainingsgruppen und die anhaltende Diskussion über gemäßigtes Tempo

gruppenausfahrtenMontags „Race relaxed“
Rennradtraining für Jedermann/frau!
Treffpunkt 18 Uhr Fahrradies,
2-3 Stunden

Dienstags „Race heavy“
sportliches Rennradtraining!
Treffpunkt 18 Uhr Fahrradies,
2-3 Stunden

So steht es auf der Webseite und so sollte es auch durchgeführt werden. Wir haben unsere Trainings so aufgestellt, dass jede/r, egal bei wieviel Watt sich die Grundlagenausdauer befindet, auf seine Kosten kommen kann. Montags für alle, dienstags für Ballerköppe und alle die es sich zutrauen zügig zu fahren, donnerstags nur für die Mädels.

Wer montags zum Training kommt, sollte damit rechnen, dass er/sie wieder zuhause ankommt, ohne sich die Seele aus dem Leib gefahren zu haben. Rennfahrer sollen nach einem Rennwochenende die Möglichkeit haben sich die Beine locker zu fahren. Sonst soll die Trainingsgruppe für Jedermann und Jederfrau zu bewältigen sein und neue Gesichter, die Interesse an der ERG haben, sollen die Möglichkeit haben uns kennenzulernen. Das funktioniert nicht, wenn einige am Anschlag fahren müssen und nicht mehr in der Lage sind einen kompletten Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt zu bilden, weil aller verfügbarer Sauerstoff für die Beine mobilisiert werden muss. Außerdem sollen natürlich auch unsere eigenen Mitglieder die Möglichkeit haben, mit anderen, die sich in einer anderen „Leistungsklasse“ bewegen, zusammen zu fahren, damit man sich a) überhaupt mal sieht und b) sich über alles Mögliche austauschen kann. GEMEINSAM.

Was bedeutet nun gemäßigtes Tempo?
Das Tempo richtet sich nach den Schwächeren und Schwächsten in der Gruppe und ist generell gemäßigt. Was das genau heißt, ist natürlich auch von der Besetzung abhängig und individuell zu beurteilen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das ein Schnitt von ca. 26-28 km/h ist. Pauschal lässt es sich natürlich nicht verallgemeinern, da es nicht nur auf den Personenkreis, sondern auch auf die Strecke ankommt.

Das bedeutet, dass die vorderen und führenden Fahrer zusehen, dass die Gruppe in einem Verband bleibt und nicht auseinander reißt. Ebenso sollte hinten jemand fahren um Gleiches zu tun. Für diese „Jobs“ darf sich jeder und jede angesprochen fühlen! Das wiederum bedeutet aber auch für die gesamte Gruppe, die „Antennen“ auszufahren und sensibel für die Mitfahrer zu bleiben, die vielleicht langsamer sind. Am Berg wird oben gewartet, nach Kurven und Hindernissen wird langsam beschleunigt (Ziehharmonikaeffekt).

Prinzipiell könnte man auch für montags sagen: „so schnell wie nötig und so langsam wie nötig.“
Damit das funktioniert ist Kommunikation wichtig. Wem es zu schnell ist, muss den Mund aufmachen und die Spitze informieren einen Gang rauszunehmen. Dafür muss sich niemand schämen. Dafür ist der Montag prinzipiell da. Es soll Rücksicht genommen werden.

Es gibt immer einen Stärksten und einen Schwächsten
Der Eine nimmt sich zurück, der Andere muss auch mal die Komfortzone verlassen um einen Kompromiss im Sinne der gesamten Gruppe zu finden. Nur so ist ein Zusammenfahren möglich!
Gruppengröße: Mit steigender Gruppengröße, steigen auch die Leitungsunterschiede und Interessen. Die Lösung dafür ist: Gruppen bilden.
Da wir montags öfters eine Teilnehmerzahl von ~20 gut gelaunten Radfahrern und Radfahrerinnen haben, bietet es sich an die Gruppe zu teilen. Es ist sogar aus verschiedensten Gründen nahezulegen. Nicht zuletzt auch wegen der Sicherheit. Hierbei kann dann auch problemlos das Leistungsniveau berücksichtigt werden (Grundlage ist nicht gleich Grundlage). Kommt eine Gruppe zusammen die ein höheres Leistungsniveau hat, spricht nichts dagegen, auch bei höherer Leistung zu fahren. Wenn vorher klar und deutlich abgesprochen wird, wie das Niveau für welche Gruppe sein wird, kann jeder selbst bestimmen, wo man sich zuzählt. In jedem Fall gibt es aber mindestens eine Gruppe die sich an den schwächeren Fahrern orientiert und der Beschreibung des Montagstrainings entspricht!

Ebenso ist es auch schon so gewesen, dass dienstags relaxed gefahren wurde, weil keiner wirklich Lust hatte zu „ballern“. Es sollte also so viel Flexibilität geben, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Besonders aber für den Montag.

Appell an alle: Nehmt Rücksicht aufeinander und sprecht miteinander! Teilt die Gruppe und bietet euch an die Gruppe zu leiten oder zusammenzuhalten. Treibt die Kommunikation untereinander an, nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein.

Am 5. Mai findet unsere nächste Monatsversammlung statt. In diesem Rahmen werden wir das Thema nochmals diskutieren, Anregungen, Ideen und konstruktive Kritikpunkte besprechen. Wer dazu beitragen möchte, einen ordentlichen Rahmen für die Trainings zu gestalten, fühle sich besonders zu dieser Versammlung doppelt eingeladen.

Im Forum ist das Thema als Unterforum und für Externe nicht sichtbar, zur Diskussion freigegeben. :-)

Bis dahin möchte ich euch bitten (es sind noch drei Montage bis zur Versammlung), die vorangestellten Worte in die Tat umzusetzen und dazu beizutragen, dass alle fröhlich zuhause ankommen und Lust haben, das Montagstraining auch weiterhin zu besuchen.

 

Vielen Dank und fröhliche Grüße,
für die ERG,
Jule

Ein Gedanke zu „Unsere Trainingsgruppen und die anhaltende Diskussion über gemäßigtes Tempo

  1. Eine kurze Anmerkung zur vielseitigen Gestaltung des langsamen Fahrens:
    man kann sich auch bei relativ geringem Tempo zusätzlich fordern, indem man mit der Übersetzung spielt. Diejenigen, die zusätzliche Körner verbrennen wollen, können bei gleicher Geschwindigkeit dickere Gänge fahren und so die Kraftkomponente trainieren; die Beine werden schneller dick als einem lieb sein könnte. Oder es werden extra kleine Gänge gefahren, was man zur Übung des Pedalierens und zur Lockerung der Beine sowieso des Öfteren praktizieren sollte. Hier werden vor allem die Lunge und die Kordination gefordert. Diese Fahrweise wäre sowieso empfehlenswert nach einem anstrengenden Wochenende. Man kann also auch bei langsamer Fahrt individuell anspruchsvoll trainieren. Imaginäre Rennen kann man jedoch nicht gewinnen; da sollte der Braune mal ruhig bleiben. Renne gibt es ja genügend im Kalender. Langsames Fahren ist nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit eintönigem und anspruchslosem Trainieren.
    In diesem Sinne gutes Gelingen
    Uwe

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